Dinslakener Geschichte 1850


Die erste Straßenbeleuchtung um 1850

 

Zur Geschichte der Straßenbeleuchtung in Dinslaken

Vor Einführung der elektrischen Beleuchtung wurde auch in Dinslaken die von altersher üblichen Mittel zur Beleuchtung der Wohnungen genutzt. Straßenbeleuchtung kannte man nicht. Wer an finsteren Abenden die Straße betreten musste, bediente sich einer Handlaterne, deren in jedem Hause eine oder mehrere vorhanden waren.

Etwa in den Jahren 1840-1850 hat Dinslaken die erste Straßenbeleuchtung erhalten. Sie wurde anfangs noch mit Rüböl gespeist. Sie erhellten mit ihrem trüben Schein die Straßen der Innenstadt wie die auf dem umseitigen Bild zu sehende Schwebelampen, die über die Duisburger Straße gespannt war. Um das Jahr 1858, nach dem Bau der Staatseisenbahn, wurden die Öllaternen durch 18 Petroleumslaternen ersetzt.

Die Straßenbeleuchtung mit ihren Petroleumslaternen genügten lange Jahre den an sie gestellten Anforderungen. Nachdem aber die Großindustrie sich immer stärker ausdehnte und im Jahre 1897 der erste Spatenstich für das Walzwerk Dinslaken getan war, setzte auch in Dinslaken eine starke Entwicklung ein. Mit dem Ausbau der Industrie hielt auch die Zunahme der Bevölkerung namentlich durch Zugang von außen gleichen Schritt. Als unliebsame Beigabe trat dadurch in verstärktem Maße ein Wachsen der öffentlichen Unsicherheit in Erscheinung.

Besonders Ende der 1890er Jahre mehrten sich die Klagen hierüber. Als Hauptursache hierfür wurde die mangelhafte Straßenbeleuchtung angeführt, welche - wie geschildert - nur aus verhältnismäßig wenigen Petroleumslaternen bestand. Auch drängte die starke Entwicklung der Stadt auf die Einführung eines zeitgemäßen Lichts für die innere Beleuchtung der Wohnungen. Die Einwohnerschaft hatte bei ihren häuslichen Besuchen der benachbarten Städte reichlich Gelegenheit, das anderwärts schon längst eingeführte Gaslicht kennen zu lernen, welches nach der Erfindung des Auer'schen Glühstrumpfes als das Beste künstliche Licht angesehen wurde.

 

In den Jahren 1900 bis 1902, nachdem die Stadt Dinslaken eine Einwohnerzahl von rund 4.000 erreicht hatte, beschäftigte sich die Stadtverwaltung in verschiedenen Kommissions- und Stadtverordnetensitzungen mit der Errichtung eines Gaswerks. Nachdem die Entscheidung gefallen und das Gaswerk errichtet war brannten am 21. Februar 1903 erstmalig Gaslaternen in Dinslaken.

1948 wird den ersten Straßen-Gasleuchten die Flamme abgedreht. Die ersten 22 elektrische Leuchten gehen ans Netz.

Im Jahre 2013 hat das Netz der Straßenbeleuchtung eine Länge von 215 Kilometern erreicht und versorgt 6.900 Lampen und Laternen.

Im Rahmen der Innenstadtentwicklung wurde 2014 nicht nur der Gehweg vor der Gaststätte Maaß neu gestaltet. Für die Straßenlaterne Modell „Dinslaken" hat sich ebenfalls der Wandel ins 21. Jahrhundert vollzogen. Sie wurde von Gas auf LED-Licht umgestellt und strahlt nun mit neuer Technologie im alten Gewand.

Die Laterne wurde von den Stadtwerken Dinslaken 2003 anlässlich deren 100-jährigen Bestehens gestiftet. Bei dem Design handelt es sich um das Modell „Dinslaken", wie es 1903 eigens für die erste Straßenbeleuchtung der Stadt entworfen wurde. So stilecht wie die Optik sollte auch das Licht selber sein: Gas, wie es vor 100 Jahren üblich war und es schon in Dinslaken jahrzehntelang nicht mehr gab.

Doch heute in den Zeiten ökologischer Verantwortung wird die Straßenbeleuchtung nach und nach konsequent auf LED umgerüstet. Und auch die historische Laterne „Dinslaken" soll da ein Zeichen setzen. Damit der alte Charme erhalten bleibt, imitieren die neuen LED-Leuchten in Optik und Farbe das historische Gaslicht. Aber sie sind energiesparender und damit klimafreundlicher. Damit man sich auch in 100 Jahren noch gerne an Dinslakens Licht erinnert.