Dinslakener Geschichte 1873


Das erste Walz- und Hammerwerk wird errichtet
 

In den letzten hundertfünfzig Jahren hat sich in dem Gebiet zwischen Ruhr und Lippe die Umwandlung der Landschaft in einem Ausmaß vollzogen, für das die Geschichte der vorausgegangenen Jahrhunderte kein Beispiel hat. Diese Wandlung änderte nicht nur das Bild der Landschaft, sondern gab diesem Lebensraum auch ein neues wirtschaftliches Gefüge, und die Bevölkerung, die sich durch wachsenden Zuzug aus allen Teilen Deutschlands und Europas mehr und mehr zusammenballte, wechselte von der alten naturgegebenen Lebensgrundlage von Landwirtschaft, Handwerk und Handel zu neuen Erwerbsquellen, die die Technik in der Industrie erschloss. Auch die Stadt Dinslaken und ihr Umfeld ist in diesen Umwandlungsprozess einbezogen worden. Die Industrialisierung nahm etwa um die Wende vom 19. in das 20 Jh. hier beachtliche Ausmaße an und leitete eine Entwicklung ein, die alles veränderte.

1873 wurde im Bereich des Bahnhofs wurde das Puddel- und Walzwerk Stöckmann errichtet. Aber dem ersten Walzwerk in Dinslaken war nur wenig Erfolg beschieden. Einige Jahre später musste der Konkurs anmeldet werden. Möglicherweise war der im Puddelverfahren gewonnenen Stahl nicht konkurrenzfähig genug um gegen den im preiswerteren Thomasverfahren gewonnenen Stahl standhalten zu können, vielleicht gab es auch andere Gründe, die zum Untergang des Unternehmens geführt haben.

Im Zuge des Aufkaufs von Ländereien für die künftigen Industriestandorte wurde das Werksgelände noch vor der Jahrhundertwende von Thyssen aufgekauft.