Festkomitee Dinslakener Karneval gegründet

Jetzt hat Dinslaken ein jeckes Festkomitee: Im Rathaus gründete sich das „Festkomitee Dinslakener Karneval". Mit seiner Hilfe sollen der Karneval und das Brauchtum in Dinslaken gepflegt und Veranstaltungen organisiert werden. Vorsitzender und Präsident ist Egon van Lierop, seine Stellvertreterin ist Ulrike Henkemeyer. Schatzmeister und zweiter Präsident ist Erwin Kleinwechter. Was Egon van Lierop besonders freut: Bürgermeisterin Sabine Weiss hat die Schirmherrschaft über die Narrenparade und das Treiben der Weiber auf dem Altmarkt übernommen.        

RP 07.11.07, Foto: Jörg Kazur

Straßenkarneval mit Dach

VEREINE. Festkomitee-Dinslakener-Karneval für Altweiber-Feier und Narrenparade gegründet.

Der Dinslakener Karneval hat einen neuen Verein. Keine weitere Gesellschaft mit Prinz und Tanzgarde, sondern einen Dachverband, der bereits Begonnenes weiter festigen und ausbauen soll. Bereits in den letzten Jahren ging der Dinslakener Karneval zu Weiberfastnacht auf die Straße. Egon van Lierop und Frank Sachse initiierten die Feier auf dem Altmarkt und die Narrenparade mit der Unterstützung der Dinslakener Karnevalsvereine, der IG Altstadt und der Stadt. Diese geschaffenen Strukturen sollen nun vom Festkomitee-Dinslakener-Karneval ausgefüllt werden. Vorgestern erfolgte die Unterzeichnung der Gründungsurkunde im Empfangssaal des Rathaus, der dem Verein für die von ihm ausgerichtete Feier von der Stadt zur Verfügung gestellt.

18 Stühle um den runden Tisch

18 Stühle ständen um den runden Tisch des Festkomitees, so Egon von Lierop in seiner Ansprache. Er selbst sei 1. Präsident, stellvertretende Präsidentin Ulrike Henkemeyer. Erwin Kleinwechter fungiert als zweiter Präsident und Schatzmeister. Der bayerische Schauspieler ist Karnevalsfan, er wirkt als Privatperson im Festkomitee. Doch wo Erwin Kleinwechter ist, da ist die Burghofbühne nicht weit. Das Theater wird auch in diesem Jahr wieder aktiv am Straßenkarneval teilnehmen.

Bürgermeisterin ist Schirmherrin

Weitere Gründungsmitglieder sind die IG Altstadt, die KG Rot-Gold, "We sind wer dor" und die "Pinguine". Das Festkomitee, ein weiteres Beispiel für das starke ehrenamtliche Engagement in Dinslaken. Die Dankesliste van Lierops war lang, besonders betonte er die Unterstützung von Rechtsanwalt Heiner Scholten und Dirk Krone vom Steuerberatungsbüro van Elten Veith-Düs, die die Vereinssatzung erstellten.

Die Aufforderung an die Bürgermeisterin glich einer symbolischen Vermählung mit der Stadt mit dem Festkomitee. "Sabine, willst Du die Schirmherrschaft übernehmen", fragte Egon von Lierop, Sabine Weiss erhob sich und antwortete "Ja, ich will". Die Bürgermeisterin ist Schirmherrin des Festes der Weiber, der zentralen Feier auf dem Altmarkt.
 

Doch noch sind zwei Stühle am runden Tisch leer. Lierop wiederholte die Einladung an den DKV Blau-Weiß und den HCC, dem Festkomitee beizutreten.

"Karneval ist Kultur, und die Kultur ist das Herz eines Volkes", erklärte Dieter Seedorfer, Präsident des Landesverbands Rechter Niederrhein im Bund deutscher Karneval. "Man spürte in deiner Rede, dass dir das Herz überquoll", so Sabine Weiss zu Egon van Lierop.

Veranstalten und Feiern liegen im Karneval eng beieinander. Nach der Unterzeichnung der von Ronny Schneider kalligraphisch gestalteten Urkunden ließ das Festkomitee den Abend zur Musik von Dietmar Krüssmann in geselliger Runde ausklingen.

DKV BLAU-WEISS & HCC FEHLEN AM TISCH

Der DKV Blau-Weiß und der Hiesfelder Carnevals Club sind dem Festkomitee nicht beigetreten. Sie kritisieren Gründungsprozess und Strukturen des neuen Vereins. Der Wahl des Präsidenten sei keine Kandidatensuche durch alle Vereine vorher gegangen, die Möglichkeiten der Vereine, Entscheidungen im Festkomitee mit zu treffen, sei durch die Stimmrechtsvergabe zu stark eingeschränkt. Die Satzung sieht vor, das juristische wie natürliche Personen, d.h. Vereine genau wie Einzelpersonen nur ein Stimmrecht haben. Beiträge würden allerdings, so der HCC, pro Mitglied des jeweiligen Karnevalsvereins erhoben.

DKV und HCC entschieden sich aus den genannten Gründen gegen den Beitritt zum Festkomitee in den aktuellen Strukturen. Der DKV wünscht sich darüber hinaus, dass im jährlichen Turnus jeder Mitgliedsverein ein Prinzenpaar für das Festkomitee stellt und das Veranstaltungsangebot ausgeweitet wird. Das Festkomitee müsse sich zu einem echt gemeinsamen Dachverband entwickeln.

Viel Stoff für Diskussionen, damit der Straßenkarneval in Dinslaken bald wieder in den Farben aller ortsansässigen Vereine glänzen kann.

BETTINA SCHACK, NRZ 21.11.2007