Presseberichte - Restaurierung Stadtmauer 2007
 



 

Inhaltsübersicht Presseberichte

 

 

   

Historisches Kleinod erwacht zu neuem Leben

RESTAURATION. Die Stadtmauer aus dem 15. Jahrhundert wird neu aufgezogen, ganz sorgfältig im Stil der alten Zeit

Vorsichtig schlagen die Männer Stück für Stück der Mauer ab. Millimeterarbeit, denn es gilt, die wertvollen historischen Steine zu erhalten. Dann ist es wieder soweit, sie stoßen auf eine mit Fremdmaterial verfüllte Form. Selbst der unbeteiligte Betrachter kann erkennen, hier muss früher einmal die Schießscharte gewesen sein.

Sponsoren halfen

Und genau dort werden Bauunternehmer Michael Kahmann und seiner Männer eine neue einbauen. Das verlangt schon die Denkmalschutzbehörde. Dessen sind sich die Männer bewusst. Auch, dass unter ihren Händen ein altes Baudenkmal, das die Jahrhunderte überstanden hat, wieder zu neuem Leben erweckt wird. Und das mitten in Dinslaken. „Die noch vorhandenen Reste der mittelalterlichen Stadtmauer bilden ein bedeutendes stadthistorisches Überbleibsel", so CDU-Chefin und Kulturausschussvorsitzende Renate Seidel. „Ich bin froh, dass wir es geschafft haben, einen Teil davon zu restaurieren."

Wir, das ist eigentlich Renate Seidel, so Bürgermeisterin Sabine Weiss. Nur ihr allein sei es zu verdanken, dass eine Idee Form angenommen habe. Die üblichen Sponsoren hatte Seidel schnell bei der Hand, im März konnten Kahmann und seine Männer beginnen. Die Schwierigkeit dabei war es, alte historische Ziegel zu bekommen. Doch Kahmann wusste Rat, bei einem Händler in der nähe Rheinbergs wurde man fündig.

Ein wenig mühseliger gestaltet sich der Aufbau. Zement darf schließlich nicht verwendet werden, im Gegenteil: die alten Ausbesserungen der Nachkriegszeit werden wieder zurückgenommen.

30 000 Euro fehlen noch

„Das Wurzelwerk hat die Mauer zerstört", so Seidel. Es hätte wohl nicht mehr lange gedauert und sie wäre eingestürzt. Und Dinslaken damit einer Sehenswürdigkeit beraubt. Doch was tun, wenn der Stadt das Geld fehlt. „Noch immer fehlen uns rund 30 000 Euro", gesteht Renate Seidel und wendet sich mit einem Appell an die Bevölkerung. „Bitte unterstützt uns, ein Denkmal unserer Stadt zu erhalten."

Vielleicht wird eines Tages der Traum in Erfüllung gehen, einen Teil des Wehrganges nachzuempfinden. Doch erst einmal muss die Mauer restauriert werden. Auch soll sie später angestrahlt werden, dann, wenn der Vorplatz des Museums gestaltet wird. (big)

 

Hoffentlich bricht jetzt nicht alles zusammen, scheint Bürgermeisterin Sabine Weiss zu denken. Denn viele Steine zerbröseln und müssen ersetzt werden. (Foto: Behrendt)

DIE ANFÄNGE DER STADTBEFESTIGUNG

Anfang des 15. Jahrhunderts wurde die Stadtbefestigung unter Adolph 1. mit vier Toren (Burg-, Eppinghovener-, Walsumer-, Mitteltor) errichtet. Heute umschließen nur noch Reste die Altstadt: 168 Meter entlang dem Rotbach zwischen Duisburger- und Marktstraße, 10 Meter nördlich der Marktstraße auch als Unterbau moderner Häuser, kurze Stücke im Bereich des Rittertores sowie 25 Meter am Museum. Dort hat die Mauer eine Höhe von 3,50 Metern. 1527 ließen die Besitzer des Voswinckelshofes einen Teil der Stadtmauer einreißen, um ein neues Gebäude außerhalb der Stadtmauern zu errichten.

NRZ 04.04.2007

Anfang des 20. Jahrhunderts floss noch ein Rotbacharm entlang des Voswinckelshof. Rechts im Bild sieht man die mittlerweile restaurierte Stadtmauer, und dass die Häuser nicht nur bis an die Stadtmauer heranreichten, sondern die Stadtmauer zugleich die Außenmauer dieser Häuser bildete. 

   

Gegen das Zerbröseln

Die Rettung von 25 Metern mittelalterlicher Stadtmauer direkt am Museum ist Renate Seidel eine Herzensangelegenheit. Die Arbeiten haben bereits begonnen. In vier Wochen soll die historische Stadtbefestigung komplett restauriert sein.

Die Mauer darf nicht fallen. Das ist Renate Seidels Herzensanliegen. Die Mauer wird nicht fallen. Dafür sorgen die Fachleute des Bauunternehmers Michael Kahmann. Seit Mitte März arbeiten sie daran, die 25 Meter lange Stadtmauer direkt am Museum vor dem Verfall zu retten - alles auf Initiative von Renate Seidel.

Die CDU-Stadtverbandsvorsitzende engagiert sich für das „Mauer-Projekt" aus tiefster Überzeugung. Sie spricht vom „Elend der Mauer", wenn sie beschreibt, in welchem Zustand der Teil der historischen Stadtbefestigung war, als sie das Debakel vor drei Jahren entdeckte. „Da sind ganze Quader herausgefallen", erzählt sie.


Eigentlich ist das der Arbeitsplatz der Maurer Marco Watzek und Siegfried Nitsch, die im Hintergrund die Stadtmauer sanieren. Gestern griffen auch Bürgermeisterin Sabine Weiss und CDU-Stadtverbandsvorsitzende Renate Seidel (rechts) zu Hammer und Steinen.  RP-Foto: Jörg Kazur

 

Renate Seidel schlug Alarm. Sie wollte schnell eine Restaurierung des denkmalgeschützten Bauwerks erreichen. Doch die Kassen der Stadt waren damals leerer als leer: Dinslaken war im Haushaltssicherungskonzept. Finanzieren konnte die Stadt hier nichts. Trotzdem ist Seidel den Verantwortlichen im Rathaus, angeführt von Bürgermeisterin Sabine Weiss, dankbar. „Wir haben Hilfe bekommen, wie es nur ging, wenn auch keine finanzielle", sagte sie. Renate Seidel ging auf Sponsorensuche. Erfolgreich. Neben Bauunternehmer Michael Kahmann, dessen Firma die Sanierungsarbeiten übernimmt, überzeugte sie die Sparkasse Dinslaken-Voerde-Hünxe, die Stadtwerke Dinslaken, die Volksbank Dinslaken und die Wohnbau Dinslaken das Projekt zu unterstützen.

Inzwischen ist der Efeu von der Mauer entfernt. Als der Pflanzenbewuchs runter war, wurde die Dringlichkeit der Renovierung erstmals in ihrem ganzen Ausmaß augenfällig, so Seidel. „Der Efeu hat der Mauer sehr zugesetzt. Wir haben gedacht, die Mauer für immer verloren zu haben."

Doch nach dem ersten Schrecken ging's aufwärts: Die benötigten historischen Steine fanden sich linksrheinisch. Sie stammen aus einem alten Bauernhaus und werden die maroden Ziegel ersetzen. Die Aufgabe der Mitarbeiter von Michael Kahmann ist mühselig: Sie überprüfen das gesamte Mauerwerk und tauschen die bröseligen, nicht mehr zu rettenden Steine aus und lassen auch die unsachgemäßen Flickarbeiten der Nachkriegszeit verschwinden. „All das geschieht unter den Prämissen des Denkmalschutzes", sagte Michael Kahmann. „So sensibel wie möglich." Er hat Erfahrung mit Sanierungen: Das Stammhaus der Bäckerei Schollin und die Renovierung der Stadtkirche waren ebenfalls seine Projekte.

„Langsam wird die Schönheit der Mauer sichtbar", freut sich Renate Seidel. Ist die Sanierung in vier Wochen abgeschlossen, soll es ans Gestalten des Umfeldes gehen. Museum wie Mauer sollen angestrahlt werden. „Wir haben das richtig gemacht", ist Seidel überzeugt.

VON ANGELIKA RITZKA, RP 04.04.2007

   
Alte Stadtmauer in neuem Glanz

Der Abend war kalt und windig. Bernsteingoldene Farbe aber tauchte die Stadtmauer in ein warmes, anheimelndes Licht. Vom Efeu befreit und frisch restauriert, erstrahlen 25 Meter alter Dinslakener Stadtmauer nun im neuen Glanz. Nach Einbruch der Dunkelheit wurde das Stück geretteter mittelalterlicher Stadtmauer am Mittwochabend in der Altstadt stimmungsvoll illuminiert und in Szene gesetzt. An der Bollwerkskate, nahe des Museums Voswinckelshof, wollten sich rund 100 Dinslakener, darunter Anlieger, Bürgermeisterin Sabine Weiss, Lokalpolitiker und Sponsoren, das schöne Lichterspiel dem kalten Wetter zum Trotz nicht entgehen lassen. „Mehr Licht" - diese Forderung wurde mit moderner Technik umgesetzt: Drei LED-Bodenstrahler tauchten die Stadtmauer in das bernsteinfarbene Licht. Darüber hinaus strahlten vier Scheinwerfer die Bollwerkskate an. Auch das Museum und der angrenzende kleine Park sollen abends künftig in mehr Licht getaucht werden. Drei zusätzliche Laternen wurden bereits im Park aufgestellt, auch am Museum wurden bereits sechs neue Strahler installiert, die das Gebäude illuminieren sollen. Weitere werden noch folgen.

Es war der Abend der Renate Seidel. Die Vorsitzende des Kulturausschusses führte Bürgermeisterin Sabine Weiss und zahlreichen Sponsoren vor Augen, wofür sie sich mit Herzblut eingesetzt hatte: die historische Stadtmauer zu einem Hingucker für die Stadt zu machen.

Das ist ihr gelungen, auch dank der tatkräftigen Hilfe des Dinslakener Bauunternehmers Michael Kahmann. Dessen Firma hatte die Sanierungsarbeiten übernommen. Als Sponsoren waren die Sparkasse, die Volksbank, die Stadtwerke Dinslaken sowie die Wohnbau mit im Boot.

RP 21.09.2007

IN HELLEM LICHT erstrahlt die inzwischen restaurierte Stadtmauer an der Bollwerkskate. Bürgermeisterin Sabine Weiss und Kulturausschussvorsitzende Renate Seidel legten den imaginären Schalter um. Die Mauer aus dem 15. Jahrhundert wurde mit ihren Schießscharten von Grund auf saniert und so vor dem Einsturz bewahrt. Auch das angrenzende Museum wird nun jeden Abend in helles Licht getaucht und so in Szene gesetzt. Bei der kleinen Feierstunde freuten sich Vertreter der Sponsoren, der Stadtwerke und der Sparkasse, sowie Anwohner und Nachbarn über das Werk.

NRZ 21.09.2007