Presseberichte - 2008
Ein neuer Backofen für die Bollwerkskate

 
 

Bäckermeister backten Brot für die Dinslakener Tafel

Die Interessengemeinschaft Dinslaken Altstadt hat noch einmal den historischen Backofen in der Bollwerkskate am Museum Voswinckelshof angeheizt. Diesmal ging es darum, Brot für die Dinslakener Tafel zu backen. Zwei altgediente Dinslakener Bäckermeister übernahmen diese verantwortungsvolle Aufgabe: Michael Maier und Karl-Heinz Dölken legten sich gemeinsam für den guten Zweck ins Zeug. Die fertigen Laibe holten am Nachmittag Helfer der Tafel ab, um sie an Bedürftige zu verteilen. Der Backofen wird nicht lange kalt bleiben. Für das nächste Jahr haben sich bereits die ersten Schulklassen angesagt, um den Bäckern über die Schultern zu schauen.

RP, 18.12.08 - FOTO: JÖRG KAZUR

Es darf gebacken werden

SCHENKUNG. Der historische Backofen in der Bollwerkskate gehört nun offiziell der Stadt. Gestern wurde der Vertrag zwischen der Verwaltung, der IG Altstadt und dem Heimatverein unterzeichnet.

Nun endlich ist es unter Dach und Fach: Der historische Backofen gehört der Stadt Dinslaken. Gestern unterzeichneten Dr. Ulrich Tekathen und Erich Weichert von der IG Altstadt sowie Ronny Schneider im Namen des Heimatvereins den Vertrag. Kulturamtsleiter Klaus-Dieter Graf und Museumsleiter Dr. Peter Theißen begrüßen den Schritt, denn endlich kann es mit dem Backen losgehen. „Bislang schwebten wir in einem rechtsfreien Raum."

Klaus-Dieter Graf, Dr. Ulrich Tekathen, Erich Weichert, Ronny Schneider und Dr. Peter Theißen unterzeichnen die Schenkungsurkunde. (Foto: Behrendt)

Termine im Museum

Drei Schulklassen hatten in den vergangenen Monaten immer wieder vertröstet werden müssen. Nun steht einem Backvergnügen nichts mehr im Wege. Vorrang bei der Terminvergabe hat die Museumspädagogik, außerdem muss jeweils ein Experte anwesend sein, der den Ofen richtig anheizt. Andere Einschränkungen gebe es nicht. Die Termine werden von der Museumspädagogin Cordula Hamelmann koordiniert.

„Wir wollen dabei nicht in Konkurrenz zu Kurt Altena und der Hiesfelder Mühle kommen", beteuert Museumschef Theißen. Im Gegenteil, vorstellbar sei eine Zusammenarbeit, bei denen Kinder den Stadtbauern besuchen, weiter zur Mühle fahren und schließlich im historischen Backofen die Herstellung von Brot kennenlernen. „Das wäre ein Highlight", so Tekathen. Denn Dinslaken, das ist etwas Besonderes, beherbergt in seinen Stadtmauern noch einen Bauern, den letzten seiner Zunft. Was beweist, dass Dinslaken vor nicht allzu langer Zeit (vor rund 100 Jahren) fest in Bauernhand war.

Selbst die Herstellung von Teig wird mit historischen Maschinen möglich sein. Irgendwann, wenn das Museum saniert ist, oder ein anderer Ausweg gefunden wird. Die alte Schollin-Backstube vielleicht, die für einen normalen Backbetrieb zu klein ist. Brotschneidemaschine, Spekulatiusmaschine und andere Teile der Bäckerei wurden nämlich von der IG Altstadt aufgekauft oder gleich dem Museum geschenkt. „Es fehlen nur noch die Räumlichkeiten, um alles unterzubringen und den Teig vorzubereiten", so die Unterzeichner.

Nächste Woche gibt's frisches Brot

Angeschmissen wird der Ofen am kommenden Mittwoch, 26. November, um 12 Uhr im Rahmen der Weihnachtsausstellung im Voswinckelshof. Rund eine Stunde später kann das Brot in der Cafeteria des Museums gekauft werden. Und auch für den 13. Dezember plant man eine Backaktion. Passend zum historischen Weihnachtsmarkt im Burginnenhof.

BIRGIT GARGITTER, NRZ 21.11.2008

Dr. Ulrich Tekathen und Ronny Schneider, die Vorsitzenden der Vereine IG Altstadt und Heimatverein Dinslaken, übergaben gestern den Backofen in der Bollwerkskate am Museum Voswinckelshof offiziell der Stadt. Kulturamtsleiter Klaus-Dieter Graf unterschrieb mit den Vereinsvorsitzenden die dazugehörige Erklärung. Ab sofort kann der Backofen öffentlich genutzt werden. Zentrale Anlaufstelle für alle Vereine und Nachbarschaften, die den Ofen nutzen wollen, ist das Museum Voswinckelshof mit seinem Leiter Dr. Peter Theißen. Museumspädagogin Cordula Hammelmann wird Kindern den Weg vom Korn zum Brot anschaulich entwickeln. Möglicherweise kann dies auch in Zusammenarbeit mit der Wind- und der Wassermühle in Hiesfeld geschehen. Drei Schulklassen der Bruchschule mit Anita Krawinkel-Hornemann stehen ebenfalls schon in den Startlöchern.

Die Weihnachtsausstellung im Voswinckelshof wird am Montag, 11 Uhr, eröffnet, und am Mittwoch, 26. November, ist in der Bollwerkskate nebenan Backtag. Die Bürger sind im wahrsten Sinn des Wortes zum Schnuppern eingeladen und können sehen, wie ein Steinbackofen funktioniert. Der Ofen wird vormittags angeheizt.

Gegen 12 Uhr werden die Brotlaibe der angestauten Hitze übergeben. Gut eine Stunde später können die noch warmen Brote mit knackiger Kruste in der Cafeteria des Museums Voswinckelshof - natürlich nur so lange der Vorrat reicht - gekauft werden.

Weitere Informationen zu der Aktion im Rahmen der Weihnachtsausstellung gibt es im Museum, Tel. 02064 2449.

RP 21.11.08

Kulturamtsleiter Klaus-Dieter Graf, Ulrich Tekathen und Erich Weichert von der IG Altstadt, Heimatvereinsvorsitzender Ronny Schneider sowie Museumsleiter Dr. Peter Theißen freuen sich, dass der Backofen in der Bollwerkskate jetzt öffentlich genutzt werden kann.  

RP-FOTO: MARTIN BUTTNER

Von Bau und Einweihung des Backofens  

BACKHAUS und Schmiede - die Bollwerkskate scheint immer beides gewesen zu sein. Derzeit wird an Museumsfesttagen dort nur noch geschmiedet. Jetzt soll neben der Esse wieder ein Backofen Einzug halten.

28 Brote und ein Spießbraten

BOLLWERKSKATE. Eifrig gewerkelt wird im alten Gemäuer. Ein Backofen soll in den Raum neben die Schmiede ziehen.

Altes Backhaus wurde die Bollwerkskate früher genannt - damals, als sie noch im Schatten der Hiesfelder Dorfkirche stand. Zweigeteilt war sie gewesen: links der Backofen, rechts die Esse. Heute, am Museum Voswinckelshof stehend, wird die 1800 erbaute Kate lediglich als Schmiede benutzt und soll nun auch ihrem anderen Zweck zugeführt werden. „Es war schon seit langem unser Traum, ein großes Backhaus in die Altstadt zu holen", schwärmt IG-Altstadt-Vorsitzender Ulrich Tekathen. Das sei dank Unterstützung der Heimatvereine Dinslaken und Land Dinslaken sowie dem Förderverein Museum gelungen.

Im späten Frühjahr wird er eingeweiht

Das Fundament ist bereits gegossen. Jürgen Biefang und Christian Maas, Mitarbeiter des DIN-Service, studieren die Bauanleitung des Backofen-Herstellers und blicken abwechselnd aufs Blatt und die bereits auf dem Boden verteilten Grundelemente. „Der Ofen besteht aus Einzelteilen, die jetzt von uns in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt werden müssen." Ein Baukasten also und genau das macht den beiden Männern einen riesigen Spaß.

Dr. Peter Theißen begutachtet fachmännisch die Arbeit von Jürgen Biefang und Christian Maas. (Fotos: Heinz Kunkel)

Schon vor Monaten hatten die Vorbereitungen ihren Gang genommen. „Gleich als die Finanzierung es erlaubte, das Wagnis in Angriff zu nehmen." Eigentlich hätte der Backofen sogar schon fertig sein müssen, doch die zuständige Firma geriet in personelle Schwierigkeiten; der DIN-Service sprang ein. Dann fehlte die statische Berechnung. Kein Problem: Der Architekt Spelleken und Diplom-Ingenieur Michael Brehm erstellten innerhalb von vier Stunden ehrenamtlich ein Gutachten; beim Fundament arbeitete die Firma Elskes-Beton zum Selbstkostenpreis.

„Es ist toll zu sehen, wie die Leute mithelfen", freut sich Tekathen. Die eigentlichen Ofenteile sind auch bereits geliefert und so hofft der IG-Altstadt-Chef, dass im späten Frühjahr ein großes Ofenfest steigen kann. 28 Brote können gleichzeitig im Backofen hergestellt werden; auch ein Spießbraten findet darin Platz. „Das ist eine neue Attraktion für die Altstadt, als Ergänzung zur Niederrheinischen Kaffeetafel, für Vereine, für Backofenfeste mit den Bürgern. Und über die Museumspädagogin Cordula Hamelmann wird den Schulen das Brotbacken ermöglicht."

1500 Euro schießt der Kreis Wesel aus seinem Kulturfonds für „gruppenspezifische Kulturarbeit" dazu. Nun sucht Ulrich Tekathen nach Backrezepten und historischen Utensilien zur Dekoration. „Vielleicht hat der eine oder andere noch ein Schätzchen im Keller."

BIRGIT GARGITTER, NRZ 04.03.08

Bollwerkskate: Das erste Brot

Am Sonntag, 15. Juni, um 11 Uhr schiebt Bürgermeisterin Sabine Weiss das erste Brot in den neuen Backofen in der Bollwerkskate am Museum Voswinckelshof. Zuvor wird Museumsleiter Dr. Theißen als Hausherr die Dinslakener Bürger begrüßen. Dr. Ulrich Tekathen, der Vorsitzende der IG Altstadt, übernimmt es dann, stellvertretend für alle beteiligten Vereine allen zu danken, die durch ihr Geld und Engagement, den Dinslakenern ab sofort die Möglichkeit eröffnen, die Bollwerkskate als Backhaus der Bürger zu nutzen.

Der Förderverein Museum Voswinckelshof hat das Projekt ebenso kräftig unterstützt wie der Heimatverein Land Dinslaken und der Heimatverein Dinslaken. Die Besucher sollen vor Ort das frisch gebackene Brot mit Schmalz oder Käse genießen können.

RP 13.06.08

 

Backen wie zu Großmutters Zeiten

Ein historischer Holzbackofen ist die neue Attraktion in der Dinslakener Altstadt

Noch liegt kein besonderer Duft in der Luft und auch kein Rauch steigt aus dem Schornstein der Bollwerkskate am Museum Voswinckelshof auf. Das hier an diesem Sonntagmorgen das erste frisch gebackene Brot aus Dinslakens historischem Holzbackofen kommen soll, fällt daher schwer zu glauben.

Mit vereinten Kräften holten Bürgermeisterin Sabine Weiss, DIN-Service-Chef Frank Moselewski, Bäckermeister Jens Hallen und Museumsleiter Dr. Peter Theissen (v.r.) das erste Brot aus dem Ofen. FOTO: MARTIN BÜTTNER

Doch wer durch das kleine Fenster nach drinnen späht, kann bereits fleißige Bäcker bei der Arbeit sehen und auch die Preisschilder an der Imbisstheke versprechen Holzofenbrot mit Schmalz oder Käse. Aber die Altstadtfreunde und Feinschmecker, die sich an diesem Sonntagvormittag auf der Wiese hinter dem Museum Voswinckelshof versammelt haben, müssen sich noch eine Weile gedulden, bis sie das erste Mal in echtes Dinslakener Altstadtbrot beißen dürfen. Nach der Begrüßung durch Museumsdirektor Dr. Peter Theißen dankt Ulrich Tekathen, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Altstadt, zunächst allen fleißigen Helfern, die das Projekt von der Idee bis zur Fertigstellung begleitet haben: „Dinslaken kann stolz sein, so gestaltungsfreudige Bürger zu haben."

 

Besonders hebt Tekathen die Mitarbeiter des DIN-Service hervor, die aus einem Bausatz sowie aus den Steinen, mit denen bereits die Dinslakener Stadtmauer renoviert wurde, den Ofen fertig gestellt haben. Jürgen Bifang nimmt stellvertretend für alle beteiligten DIN

Service Mitarbeiter die erste „Altstädter Ehrenkelle" entgegen, die auch in Zukunft an all jene verliehen werden soll, die sich besonders um Dinslakens Altstadt verdient gemacht haben. Mit dem Holzofen soll einerseits ein neuer Treffpunkt für die Dinslakener Bürger entstehen. Zu angekündigten Terminen sollen sie ihren eigenen Brotteig mitbringen können, der dann von professionellen Bäckern im Holzofen gebacken wird. Außerdem sollen Schulklassen die Möglichkeit erhalten, in der Bollwerkskate zu lernen, wie früher Brot gebacken wurde. „Wenn die Kinder sich später beim Geruch von frischem Brot immer an ihre Heimat Dinslaken erinnern, haben wir eine ganze Menge erreicht", meint Tekathen.

Doch nun ist es erst einmal an den Gästen, diesen Duft zu genießen, der den Zuschauern endlich doch aus der kleinen Backstube entgegenströmt. Bäckermeister Jens Hallen holt mit Unterstützung von Bürgermeisterin Sabine Weiss die ersten, gut gebräunten Laibe aus dem Backrohr. „Es macht schon Spaß, an so einem klassischen Ofen zu arbeiten", sagt Hallen, „aber für heutige Bäckereien ist die mögliche Menge an Brot, die man damit backen kann, leider zu begrenzt." Und tatsächlich sind die 25 frischen Brote im Nu von den Gästen verspeist. Nachschub gibt es nicht. Vom vielen Hineingucken und Bestaunen ist die Ofentemperatur auf unter 200 Grad gesunken. „Das ist zu kalt, um weiter zu backen und bis der Ofen wieder auf Temperatur ist, würde es eine Stunde dauern", erklärt Hallen. Doch schon beim Museumsfest am Monatsende soll es erneut frisches Altstadt-Holzofenbrot geben.

HENRIK EICKELKAMP, RP 16.06.2008

 

Die Chefin backt „Weiss-Brot"

BOLLWERKSKATE. Bürgermeisterin durfte gestern das erste Brot aus dem frisch eingeweihten Backhaus nehmen.

(Foto: Heinz Kunkel)

Strahlender Sonnenschein lässt die alte Bollwerkskate am Museum in hellem Licht erscheinen. Welche Schätze sich hinter diesen uralten Mauern verbergen, ist auf den ersten Blick für den Betrachter gar nicht sichtbar. Die große Tür an der Vorderfront ist geschlossen, der Seiteneingang zum zweiten Raum stand gestern im Mittelpunkt des großen Besucherandrangs. Weiß getüncht ist der kleine Raum, das dunkle Fachwerk erst richtig zur Geltung bringend. Brennholz stapelt sich an der alten Mauer, Feuermaterial für den alten Ofen in der Mitte des Raumes.

Von Bürgern für Bürger

„Bürger planen und gestalten für Bürger", ist IG-Altstadtvorsitzender Dr. Ulrich Tekathen stolz. Mit dem Einbau des historischen Backofens sei ein Traum in Erfüllung gegangen und damit ein weiteres Highlight für Dinslaken geschaffen. Angefangen habe alles bei einem Glas Wein, dem, je mehr die Idee fortschritt, weitere folgen sollten, erinnert sich Tekathen. Ein Ort der Kommunikation soll wieder aus der alten Bollwerkskate werden. „Wir wollen einen öffentlichen Backtag einrichten, an denen alle ihren Teig herbringen können", so Tekathen. Auch das Museum mit seiner Museumspädagogik soll vom Ofen profitieren. „Wenn Kinder später den Duft von frischem Brot mit Dinslaken in Verbindung setzen, haben wir unser Ziel erreicht."

Mit Truffel (einer Art Maurerkelle) und Altstädter Ehrenkelle zeichnete Tekathen schließlich Sponsoren und Helfer aus, die dieses Ereignis überhaupt erst möglich machten. Auch Museumsdirektor Dr. Peter Theissen zeigte sich begeistert von dem weiteren Kleinod an seinem Museum und dankte den Ehrenamtlern.

Unterdessen schufteten Michael Meier, Jens Hallen, Karl-Heinz Dölken und Dieter Böhme in der kleinen Kate. Gar nicht heiß war es in der Kate, anders also, als man es aus Backhäusern in südlichen Urlaubsgefilden kennt. „Er ist gut abgedichtet", klären die Bäcker auf. Auf 350 Grad wird der Ofen, mit Feldbrandsteinen der historischen Stadtmauer gebaut, mit Holz direkt auf der Platte vorgeheizt. Anschließend entfernt man die Asche schließlich mit einem Besen und der Brotteig kann hineingeschoben werden. „Der Geschmack des Brotes ist etwas rustikaler als normal, auch das Buchenholzaroma setzt sich an ihm ab", erklärt Dieter Böhme. Nun, anders soll es ja schmecken. Die Resthitze kann übrigens für weitere Köstlichkeiten verwendet werden. Die Bratwüstchen schmeckten gestern ebenfalls fantastisch.

BIRGIT GARGITTER, NRZ 16.06.2008