Presseberichte - Errichtung der Kultursäulen 2010
 



 

Inhaltsübersicht Presseberichte

 

 

Die Altstadt zeigt ihr Gesicht

Vier Litfaßsäulen, 252 Porträts – wo früher die Dinslakener Stadttore standen, grüßen heute "Gesichter der Altstadt". Ein Beitrag zur Kulturhauptstadt Ruhr.2010. Am Donnerstag begossen Heimatverein und IG Altstadt ihr Projekt mit Sekt.

Nieselregen, ungemütliche zehn Grad. Die Gesichter, die der Dinslakener Altstadt ein neues Gesicht geben sollen, warfen Blasen. Manfred Nondorf "bügelte" sie fort. Immer wieder stieg er auf die Alu-Leiter, um mit Schwamm und Fingerspitzengefühl die schwarz-weiße Fotofolie auf der grünen Litfaßsäule zu glätten. Eine Spezialanfertigung der Werbeagentur DWP Nondorf aus Schermbeck. Bestens geeignet für Fassaden, Klinker und Beton.

Sekt und Live-Musik

Darauf einen Sekt. Und Live-Musik. Während Dinslakenes Soul-Legend Manni Schmitt ein "Sunny" in den Regen röhrte, knallten die Korken. Der Dinslakener Heimatverein und die Interessengemeinschaft Altstadt hatten etwas zu feiern. Mit dreimonatiger Verspätung stießen sie auf vier freundliche Litfaßsäulen an. Auf jeder kleben 252 "Gesichter der Altstadt" – Porträts von Menschen, die in der Altstadt leben, wohnen, arbeiten oder in anderer Form mit ihr verbunden sind.

Die Fotos – nachts werden sie angeleuchtet – sind als Willkommensgruß für Besucher gedacht. Jedes Gesicht sendet die gleiche Botschaft: Wir sind ein sympathisches Stück Dinslaken, schön dass Sie da sind, fühlen Sie sich wohl.

Heimatvereinsvorsitzender Ronny Schneider, IG-Alstadt-Chef
Ulrich Tekathen, stellvertretender Bürgermeister Thomas Groß
und Kulturamtsleiter Klaus-Dieter Graf (von links) zeigen
Flagge für die Altstadt.  
Foto: Martin Büttner

Das Projekt, das die IG Altstadt und der Heimatverein zum Kulturhauptstadtjahr gemeinsam auf den Weg gebracht haben, hat auch einen historischen Hintergrund. Die Litfaßsäulen markieren die Punkte der Altstadt, an denen einst ihre Tore standen. Von den trutzigen Türmen ist heute keiner mehr erhalten. Nur das kleine Rittertor hat die Zeit überdauert. Eine Litfaßsäule steht vis-à-vis, am Eingang zum Burgtheater.

Eine zweite Säule markiert unweit der Gaststätte Schnier das Eppinghovener Tor, eine dritte ist am Walsumer Tor, vor der ehemaligen Bücherstube Jakobs, zu sehen. Die vierte findet sich an zentraler Stelle: Vor dem Gebäude der Stadtbibliothek erinnert sie an das alte Dinslakener Mitteltor.

Dort erklärte gestern Ulrich Tekathen, Vorsitzender der IG Altstadt, mittels Eierbecher und kunstvoll geköpfter Wasserflasche, wie aus einer sympathischen Idee ein Ruhr.2010-Projekt werden kann. Vorausgesetzt, es gibt genügend helfende Hände, die die Theorie in die Praxis umsetzen.

Maurerkelle für Graf

Daran fehlte es nicht. Axel Wolff hat die Fotos geschossen, die Männer vom DIN-Service haben die Litfaßsäulen – bedingt durch den kalten Winter mit Verspätung – aufgestellt. Mitarbeiter aus allen möglichen Ämtern der Stadtverwaltung haben dafür den Weg frei gemacht. Einer hat sich dabei besonders engagiert: Kulturamtsleiter Klaus-Dieter Graf. Dafür überreichte ihm Tekathen gestern die "Altstädter Maurerkelle am Bande".

Das Kulturhauptstadtjahr endet am 31. Dezember. Die Litfaßsäulen sollen auch über dieses Datum hinaus stehen bleiben. So wünscht es sich nicht nur Ulrich Tekathen. Die "Kultursäule" vor dem Bürgerbüro werde "auf jeden Fall" erhalten, versicherte der Vorsitzende der IG Altstadt.

"Aber auch die anderen würden wir nur ungern abreißen. Kulturschaffende aus Dinslaken könnten sie nutzen, um für ihre Veranstaltungen zu werben. Der Kulturkreis könnte auf Ausstellungseröffnungen hinweisen." Auch für das Landestheater Burghofbühne oder die Freilicht AG und ihr Fantastival wären die Anschlagflächen interessant.

"Alle vier Säulen erhalten"

Dinslakens stellvertretender Bürgermeister Thomas Groß ist gleicher Ansicht. "Wir müssen darauf hinwirken, dass die Litfaßsäulen nicht nur bis zum 31. Dezember 2010 stehen bleiben", sagte er der Rheinischen Post. "Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist groß." Dies seien genau die Werbeflächen, die Kulturschaffende in Dinslaken seit vielen Jahren vermissen würden.

VON RALF SCHREINER - RP 09.04.2010
 

   

Gesichter der der Altstadt grüßen

Vier Litfaßsäulen stehen an historischer Stätte mit 252 Bildern von Menschen aus dem alten Stadtteil

Mit einer kleinen witterungsbedingten Verspätung war es gestern soweit: 252 Gesichter begrüßen auf vier Litfaßsäulen an historischer Stätte die Besucher der Altstadt.

Ungewohnte „Eiszeit" ließ Aufbau nicht zu

Eigentlich sollten die Litfaßsäulen bereits zur Local-Hero-Woche im Januar am ehemaligen Mitteltor (Duisburger Straße), am Walsumer Tor, am Eppinghovener Tor und am Rittertor Besucher empfangen, doch die ungewohnte „Eiszeit" ließ den Aufbau nicht zu, erklärte Initiator und IG Altstadtchef Ulrich Tekathen gestern den Gästen. Deshalb sei man auf die Ausstellungsfläche am Bürgerbüro ausgewichen.

Doch nicht nur die vom Fotografen Axel Wolff im Bild festgehaltenen Gesichter sind es, die die Blicke auf sich ziehen, endlich gibt es in der Altstadt wieder Litfaßsäulen, die nur noch die älteren unter den Bürgern kennen. „Mit Wasserflaschen, Becher und Hauben haben wir erklärt, was wir uns wünschten", lacht Ulrich Tekathen. Nun stehen die grünen Säulen, vom Din-Service gebaut und fest verankert. Die Haube, so erklärt Tekathen, wurde stilecht in Berlin, dem Geburtsort der Litfaßsäule, gepresst.

„Einen nachhaltigen Beitrag leisten"

„Die Idee entstand bereits bei der Bewerbung des Ruhrgebiets zur Kulturhauptstadt. Doch wir, das heißt die IG Altstadt und der Heimatverein, wollten nicht nur Abklatsch sein, sondern einen nachhaltigen Beitrag leisten. So kamen die Litfaßsäulen ins Spiel, aufgestellt an den vier ehemaligen Stadttoren, von denen es ja nur noch das Rittertor gibt", so Ulrich Tekathen. Mitstreiter waren recht schnell gefunden und so nahm die Idee ihren Lauf.

Keine kommerzielle Werbung oder Wahlplakate

„Wir wollen darauf hinwirken, dass nicht nur die Säule hier vor dem Bürgerbüro sondern auch die anderen bestehen bleiben können", verspricht Thomas Groß, stellvertretender Bürgermeister. Bis zum Jahresende werden die „Gesichter der Altstadt" die Säulen zieren, danach, so wünschen es sich die Initiatoren, sollen dort Anschläge für kulturelle Veranstaltungen der Altstadt prangen. Keinesfalls aber kommerzielle Werbung und auch keine Wahlplakate.

Birgit Gargitter, NRZ 09.04.10

 
 

Ronny Schneider, Dr. Ulrich Tekathen, Thomas Groß und
Klaus Dieter Graf (v.l.).

WETTBEWERB: Fotos von der Altstadt

Parallel zu den Gesichtern der Altstadt wünschen sich die Organisatoren der Interessengemeinschaft auch Bilder ihres Stadtteils. Fotofreunde sind aufgefordert, die schönen und nicht so schönen Seiten der Altstadt im Bild festzuhalten.

Einzureichen sind die Bilder digital und auf Papier bei der IG Altstadt. Die 30 besten Fotos werden ausgestellt, die ersten Preisträger prämiert. Dabei gibt es jede Menge netter Preise zu gewinnen. Teilnahme an der Niederrheinischen Kaffeetafel, am Historienspiel, an den verschiedensten Stadt- und Kirchenführungen, Karten fürs Fantastival, für städtische Kulturveranstaltungen und für die Nostalgiekirmes.

Näheres erfahren Sie unter www.altstadt-dinslaken.de.