Dinslakener Geschichte: Gründung der St. Jodokus-Gilde
 



 

Übersicht Geschichte

 
Der Bürger-Schützen-Verein Dinslaken von 1461

Die Entstehung des heutigen BSV 1461 geht auf die Gründung der St. Jodokus-Gilde am 1. November 1461 zurück. Seit 1426 gab es bereits die St. Georgs-Gilde als weitere Vereinigung von Schützen. Im Jahr 1661 schlossen sich die Junggesellen der Stadt Dinslaken zu einer weiteren Schützenvereinigung zusammen: die Junggesellen-Kompanie hinzu, in der sich zusammenschlossen. Lange Zeit existierten alle drei Gemeinschaften nebeneinander.

Im Jahre 1806 vereinigten sich die beiden Gilden St. Jodokus und St. Georg und nannten sich fortan „Bruderschaft zum Heiligen Geist". Diese feierte das letzte Schützenfest 1819. Die Jung-Gesellen-Kompanie war deutlich aktiver, was das Schützenwesen anging, allerdings lockerten sich hier die Regeln. So wurden z.B, ab 1836 auch Schützenköniginnen erwähnt. Das unregelmäßige Feiern von Schützenfesten führte allmählich zu einem Zusammenrücken der „inneren" Stadtschützengruppen.

Im Jahre 1861 feierten die „jungen" und die „Alten" am 24. Juni gemeinsam ein großes Gedenkfest. Dies ist als Beginn des Zusammenschlusses der Schützen zu werten, denn zwei Jahre später, am 31. Mai 1863, wurde der Bürger-Schützen-Verein Dinslaken gegründet. Diesem Verein traten fast alle Mitglieder der alten Gilden und der Junggesellen-Kompanie bei und zusätzlich auch einige neue Mitglieder die bisher dem Schützenwesen nicht verbunden waren. Die „Bruderschaft zum Heiligen Geist" existierte zwar noch einige Jahre (bis 1882), allerdings ausschließlich mit religiöser Zielsetzung und wenigen Mitgliedern.

Das Schützenwesen in Dinslaken erlebte eine wahre Renaissance. Die Mitgliederzahlen stiegen kontinuierlich an. 1876 erfolgte die Umbenennung zum bis heute gültigen Namen BSV Dinslaken 1461 e.V. und der Schießplatz am Bärenkamp wurde erstmals genutzt. Dieser Platz ist dem Verein bis heute geblieben, nachdem er die Parzelle 1888 für 750 Mark gekauft hat. In diesem Jahr wurden auch drei der Eichen gepflanzt, die wohl den Grundstamm für den heutigen Baumbestand des Schützenplatzes legten.

1890 stiftete der Verein ein Denkmal für den Kaiser und König Wilhelm, der 1848 als Prinz von Preußen die Stadt Dinslaken besuchte. Dieses Denkmal wurde mit einem großen Festakt enthüllt und war im Bereich der St. Vinzentius-Kirche aufgestellt.


Mit Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 war die Zeit der Schützenfeste erst einmal vorbei. Der Verein existierte zwar offiziell auch während des Krieges, allerdings gab es keine nennenswerten Aktivitäten. Nach dem Krieg kam das Schützenwesen kaum in Gang. Die wirtschaftliche Lage (große Inflation) und Verbote der Besatzungsmächte ließen kaum Spielräume. Erst 1927 ging es langsam wieder bergauf.

Diese Zeit währte allerdings nicht lange. 1939 begann der Zweite Weltkrieg und das Vereinsleben brach wieder in sich zusammen. Bei der Bombardierung Dinslakens am 23. März 1945 wurde auch der Schützenplatz mit Scheibenstand und Vogelstange restlos zerstört.

Nach Kriegsende verboten die Besatzungsmächte alle militärähnlichen Verbände. Wenige Jahre später wurden die strengen Bestimmungen gelockert. Mit der Führung der Schützenvereine als Heimatvereine standen sie außerhalb des Verbots militärischer Vereinigungen. Am 5. Juni 1948 begann die Wiederbelebung der Gemeinschaft. Am 17. September 1949 fand dann die Gründungsversammlung zum e.V., zum im Vereinsregister eingetragenen Vereins statt, wie wir ihn heute kennen.

 

Auf dem Dinslakener Altmarkt steht ein Zunftbaum. Im Jahre 2007 stifteten die Könige des SV 1461 hierfür das abgebildete  Zunftzeichen.